Infos zur Digitalfotografie für Einsteiger und Umsteiger und Aufsteiger

Das kommt ganz darauf an, was Sie fotografieren wollen und wieviel. Vielleicht fotografieren Sie ja schon eine ganze Weile mit Ihrem Handy, der Kamera eines anderen Familienmitgliedes, des Freundes oder der Freundin? Wieviele Bilder haben Sie gemacht und bei welchen Gelegenheiten? Sind Sie ein "Vielknipser", für den es selbstverständlich ist alles was um ihn herum passiert im Bild festzuhalten oder gehören Sie eher zu der Spezies, die von Begleitpersonen erst zum fotografieren aufgefordert werden müssen? Legen Sie Wert auf einfache Bedienung oder stört es Sie schon manchmal, dass Ihre Fotos nachher nicht so aussehen wie Sie die Situation in Erinnerung haben?
Spielen Sie gerne mit einer Kamera herum und haben Spaß aum Ausprobieren, was alles geht mit diesen Dingern

Wenn Sie glauben, dass eine digitale Spiegelreflex für Ihre Zwecke die einzig richtige Wahl  ist,  sind Sie ohne Frage auf dem richtigen Weg, und zwar aus folgenden Gründen:

• die höhere Auflösung des Sensors
  

• wesentlich schnellere Reaktionszeiten, sowohl beim Autofokus als auch bei der Auslöseverzögerung
  

• ein besserer weil  - vor allem bei wenig Licht -  ein genauerer und schnellerer Autofokus
  

• deutlich besseres Objektiv mit der Möglichkeit diese zu wechseln
  

• nicht zu vergessen das ganze restliche Zubehör, welches Sie zu Erreichung besserer Bilder einsetzen können
  

Schauen wir uns mal die Schwächen der Kompaktkameras  an, da gibt es einige, die Sie beachten sollten:

• Kleinere Sensoren - Ein Sensor ist wie ein Stück Film, auf ihm  wird das Licht gesammelt , welches durch die Linse fällt und unser Foto belichtet. Je größer dieser Sensor ist, um so mehr Licht kann während der Belichtungszeit von ihm gesammelt werden. Eine kleine Kompaktkamera wird immer einen wesentlich kleineren Sensor haben im Vergleich zu einer SLR. Diese Unterschied alleine macht schon einen gewaltigen Unterschied in der Bildqualität aus, genauer gesagt bein Bildrauschen, der Reaktionszeit usw.
  

• Reaktionszeit / Auslöseverzögerung - Von dem Moment an, in dem Sie den Auslöser durchdrücken bis zur fertigen Aufnahme brauchen Kompaktcams länger als DSLR's. Ein möglicher Grund könnte sein, dass die gesammt Elektronik um einiges kleiner ausfallen muss als bei den DSLRs, ob es jetzt nur an dem zur Verfügung stehenden Platz liegt oder auch am Preis, außer den kleineren Sensoren fallen auch die anderen elektronischen (und mechanischen) Komponenten kleiner aus. Alles braucht ein bischen mehr Zeit, was sich ganz schön aufsummieren kann. Wenn es auf eine schnelle Reaktionszeit ankommt sind DSLRs den Kompakten deutlich überlegen.
  

• optische Qualität der Objektive - Es ist, wie es ist: je kleiner das Objektiv, um so schwieriger ist es eine große Menge an Details einzufangen. Das wird noch schwieriger, wenn das Objektiv über einen großen Brennweitenereich verfügen soll (Zoom). Das gilt für SLR-Objektive genau so: je größer der Zoombereich, desto schlechter wird die Bildqualität, und wenn das Objektiv klein werden muß verschärft sich das Problem noch weiter.
  

• Lichtstärke - Die Lichtstärke eines Objektivs wird mit einer Verhältniszahl angegeben, z. B. "1 : 4,5".   Was  dieses Verhältnis genau bedeutet, konnen Sie an anderer Stelle nachlesen, im Moment genügtes wenn wir wissen, je kleiner die zweite Zahl, um so mehr Licht lässt das Objektiv auf unseren Sensor.   1 : 2,8 ist also besser als 1 : 4,5  weil lichtstärker. Damit steigt die Fähigkeit unserer Kamera, auch bei abnehmendem Licht noch unverwackelte Fotos ohne Blitz  oder  Stativ aufnehmen zu können. Kompaktkameras werden zwar gerne mit dem Zoomfaktor beworben, aber es wird dann gerne darüber hinweg gegangen, dass das neue "Super-Ultra-Weitwinkel bis Tele-Kanone" -Zoomobjektiv im Bereich von 28 - 300 mm Brennweite nur Lichtwerte von 1:5,6 bis 1:6,8 erreicht. Das kann für das Fotografieren in Innenräumen ohne Blitz und Stativ schon das "Aus" bedeuten, in jedem Fall aber schränkt es Sie bei der Gestaltungsmöglichkeit stark ein, z. B. wenn Sie Portraits mit unscharfem Hintergrund aufnehmen wollen.
  

• Der kleine Sensor - Wenn ich schon von Portrait-Aufnahmen spreche: Je kleiner der Sensor der Kamera ist, um so schwieriger wird es, den Hintergrund unscharf werden zu lassen. Diese technik wird gerne bei Portraits im Freien angewandt, aber auch bei der Fashion- oder Sachfotografie kommt dieser "Aufnahme-Trick" zur Anwendung: entweder weil nichts vom Motiv ablenken soll oder weil wir einen unschönen Hintergrund gnädig in Unschärfe absaufen und verschwinden lassen können.
  

• Einschränkungen bei der Verwendung von Zubehör - Die meisten Digikams unterscheiden sich im Design deutlich voneinander, alleine dadurch sind die Hersteller schon darauf bedacht, spezielle Akkus zu verbauen, die dann eben nur für  dieses Modell passen. Solche Akkus sind aber in der Anschaffung teuerer und meist schwieriger zu besorgen, zumindest brauchen Sie einen gut sortierten Fotoladen (der vermutlich aber auch in 80% aller Fälle erst bestellen muss) oder Sie besorgen sich Ihre Ersatzakkus gleich über das Internet. Zwar gibt es immer wieder mal ein Modell, das mit normalen AA-Batterien betrieben werden kann, aber die kleineren Gehäuse lassen sich leichter vermarkten. Zu meinem persönlichen Bedauern scheint es so zu sein, dass sich dieser Trend wohl noch einige Jahre fortsetzen wird. Schade, wenn Ihnen bei Ihrer Weltreise kurz nach der Ankunft auf Kamtschatka oder Feuerland der Akku versagt. Normale AA-Batterien sind überall auf der Welt, an fast jedem Kiosk zu bekommen.
  

• Habe ich schon den genormten Zubehörschuh erwähnt? Hier können Sie außer der allseits bekannten Möglichkeit, einen externen Blitz zu verwenden auch noch anderes Zubehör an Ihrer Kam befestigen. Ob es eine Wasserwaage sein soll (wichtig zur genauen Ausrichtung der Kamera z. B. bei Architekturaufnahmen oder Reproduktionen) oder ein Fernauslöser für mehrere Blitzgeräte: Wenn Ihre Kamera diese Möglichkeit  nicht bietet werden Sie es eines Tages vermissen.
  

Aber die kleinen Kompakten haben nicht nur Nachteile, es gibt auch Vorteile:

• Die Größe - Digicams sind klein und kompakt. Es gibt viele Möglichkeiten, in denen eine Kompakte eher angebracht ist:  Wenn das Fotografieren mit einer umfangreichen  DSLR-Ausrüstung nicht möglich ist, z. B. beim Klettern in den Bergen, auf einer Skitour
  

• Technische Neuerungen - WennSie ein Technik-Freak sind, der immer den Finger am Puls der Zeit haben möchte, werden sie bei den Kompakten am ehesten fündig. Hier wird oft schon früh eingesetzt, was sich bei den DSLRs erst später einbürgert, so war es jedenfalls bei der Möglichkeit, Videos aufzunehmen, bei den neig- und schwenkbaren LC-Displays, der Möglichkeit extreme Nahaufnahmen (Macros) zu machen, live-view, Gesichtererkennung, automatisches Auslösen wenn die anvisierte Person lacht usw. usw.
  

• Sie sind weniger auffällig - Mit einer Digicam werden Sie  weniger Aufmerksamkeit erregen als mit einer großen SLR.  Wenn Sie auf öffentlichen Plätzen fotografieren, in einer fremden Umgebung, in der sie nicht wissen, wie man dort auf Sie reagieren wird oder wenn allgemein das Fotografieren nicht gerne gesehen wird. Sie ist in der Hosentasche ist leichter zu verbergen und leiser im Gebrauch ist sie meistens auch noch (ein absolutes Fotografierverbot sollten Sie in aber  jedem Fall beachten - die Folgen könnten gegebenenfalls schlimmer sein als der Verzicht auf ein paar Bilder).